Bezahlbarer Wohnraum ist längst nicht mehr nur ein Problem in Darmstadt. Auch in vielen Kommunen im Landkreis gibt es nahezu keine bezahlbaren Wohnungen, weder zur Miete noch zum Kauf. Wo ein großer Teil des Einkommens für ein Zuhause aufgebracht werden muss, bleibt weniger zum Leben. Aus diesem Grund brauchen wir deutlich mehr Wohnungen für kleine und mittlere Einkommen sowie Familien.
Denn trotz steigenden Bedarfs hat sich die Zahl der Sozialwohnungen in Hessen in den letzten 20 Jahren halbiert. Eine Verlängerung der Bindungsdauer für Sozialwohnungen ist daher zusätzlich notwendig. Außerdem will ich mich generell für mehr Mittel im Bereich des sozialen Wohnungsbaus einsetzen und auch Kommunen durch eine bessere Finanzierung des Landes ermöglichen, sich wieder stärker auf diesem Gebiet zu engagieren.

Deshalb setze ich mich dafür ein, dass landeseigene Flächen für den sozialen Wohnungsbau, insbesondere durch Kommunen, genutzt werden (beispielsweise in der Marienburgstraße in Darmstadt, Teil I und Teil II).
Um schnellstmöglich Wohnraum zu schaffen, brauchen wir vor allem zügige Genehmigungsverfahren. Insbesondere die Einhaltung der Dreimonatsfrist für Bauanträge ist wesentlich, um die Verfügbarkeit von Wohnraum sicherzustellen. Daran müssen wir etwas ändern.
Aber auch der genossenschaftliche und der private Wohnungsbau müssen besser gefördert werden. Eine Senkung der Grunderwerbssteuer für Familien soll künftig einen Teil zur finanziellen Entlastung bei der Verwirklichung des Traums vom eigenen Zuhauses beitragen.
Mit Blick auf Menschen mit Behinderung und Ältere gilt es außerdem, das Angebot von barrierefreiem Wohnraum zu erhöhen. Verkürzte Fristen für Baugenehmigungen und das Bauen in Modulbauweise mit vorgefertigten Bauteilen sollen in Hessen mittels innovativer Projekte zusätzlich zu günstigerem und auch schnellerem Wohnungsbau führen.
Die neue Mietbegrenzungsverordnung der schwarzgrünen Landesregierung, die eigentlich zur Dämpfung des Mietanstiegs beitragen soll, versagt. Sie berücksichtigt nicht hinreichend die Einkommensverhältnisse in den betroffenen Kommunen und die Mittel, wie z. B. der Frankfurter Bogen, sind mehr PR-Projekt als konkrete Maßnahme. Für PR-Maßnahmen ist jetzt der falsche Zeitpunkt. Die Menschen brauchen schnell günstigen Wohnraum. Das langfristige Ziel ist nach wie vor, dass niemand mehr als ein Drittel seines Einkommens für die Miete ausgeben muss.