Wohnungsnot Studierender in Hessen: Leere Versprechungen von Schwarzgrün

Bild: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Insbesondere mit Blick auf die hohe Zahl an Studierenden in Hessen, die kurz vor dem Beginn des Wintersemesters ohne Wohnung dastehen, versagt die Landesregierung bei der Schaffung von günstigem Wohnraum für Studierende erneut. Die Landesregierung hatte genug Zeit, sich darauf einzustellen, dass irgendwann wieder Präsenzbetrieb an den Hochschulen herrscht – und dass dann auch wieder mehr Studierende an ihrem Studienort eine Unterkunft brauchen. Aber geschehen ist: nichts.

Die hessische SPD-Fraktion hat vor zweieinhalb Jahren bereits eine Große Anfrage an die Landesregierung gerichtet, um zu erfahren, wie viele Wohnplätze die Studierendenwerke in Hessen zur Verfügung stellen können und in welchem Verhältnis die Zahl der Wohnheimplätze zur Zahl der Studierenden steht. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage meiner Fraktion im Herbst 2020 musste Wissenschaftsministerin Angela Dorn von den Grünen einräumen, dass seinerzeit rechnerisch landesweit nur 7,37 Prozent aller Studierenden in günstigen Wohnungen und Wohnheimen der Studierendenwerke untergebracht werden konnten – also deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt, der damals immerhin bei 9,4 Prozent lag.

Offensichtlich ist während der Corona-Zeit in der Frage des bezahlbaren Wohnraums für Studierende nichts geschehen – und vom lautsprecherischen Ziel des schwarzgrünen Koalitionsvertrags, für mindestens zehn Prozent der Studierenden im Land vergünstigten Wohnraum zu schaffen, ist Hessen heute weiter entfernt als vor zwei Jahren.