Digital unterwegs

Warum Apps auf dem Smartphone den öffentlichen Verkehr attraktiver machen.

Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass der öffentliche Personenverkehr viel Zuspruch findet, wenn er einfach und bezahlbar ist. In der öffentlichen Debatte wird vor allem der günstige Preis in den Vordergrund gestellt. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist aber die deutschlandweit einheitliche Gültigkeit des Tickets, die eine einfache, kundenfreundliche und vielseitige Nutzung ermöglicht.

Abseits des 9-Euro-Tickets ist der ÖPNV in Deutschland bislang oft kleinteilig und unübersichtlich organisiert. Wer Bus und Bahn fährt, benötigt für unterschiedliche Regionen meist mehrere Tickets und muss sich die Fahrplaninformationen häufig äußerst umständlich selbst zusammensuchen. Selbst mit dem 9-Euro-Ticket wird die Reiseplanung so oft kompliziert und umständlich. Besonders in fremden Städten bleibt der ÖPNV für Reisende, die schnell von A nach B wollen, damit unattraktiv.

Um die Verkehrswende voranzutreiben, muss der ÖPNV für alle Menschen attraktiver werden. Hier bieten Digitalisierung und Mobilitäts-Apps eine Lösung. Solche Apps vereinen die Angebote der verschiedenen Verkehrsunternehmen und schaffen für die Nutzerinnen und Nutzer einen schnellen und einfachen Überblick welche Verbindungen sie nutzen und miteinander kombinieren können, um schnellstmöglich an ihr Ziel zu kommen. Sie ermöglichen auch die Buchung aller benötigten Tickets mit nur einer App. Hierdurch wird das Reisen mit dem ÖPNV deutlich einfacher.

Neben dieser Chance birgt die Digitalisierung der Mobilität aber auch Risiken. Wir müssen sicherstellen, dass die öffentliche Hand die Hoheit über die Mobilität der Zukunft und die erhobenen Daten der Nutzerinnen und Nutzer behält und nicht die großen Digitalkonzerne sie erhalten.

Mithilfe der bundesweiten Plattform Mobility Inside gelingt uns in Hessen beides. Kundinnen und Kunden können mit der RMV-Deutschland-App heute schon nicht nur den ÖPNV in ihrer Heimat nutzen, sondern auch Bahntickets in anderen Städten buchen und dort mit der App auf Bus- und Bahnverbindungen, aber auch auf Car- oder Bikesharing-Angebote zugreifen. Gleichzeitig können sie sich darauf verlassen, dass ihre Daten nur an die öffentlichen Verkehrsunternehmen weitergegeben werden, deren Angebote sie nutzen.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie aus sozialdemokratischer Sicht die Mobilität der Zukunft mit Digitalisierung gestaltet werden kann.

Der Artikel ist zuerst im Magazin der SPD-Landtagsfraktion Zukunft Hessen erschienen (PDF-Download der Ausgabe).
Bildnachweis: Kathrin Binner