Es war mir eine Ehre beim Hamza-Kurtovic-Award zu sprechen. Nicht etwa, weil Bundeskanzler Olaf Scholz Schirmherr dieses Preises ist – worüber ich mich natürlich sehr freue.
Es ehrt, dass Familie Kurtovic mich als würdig erachtet, bei diesem Preis, den wir in Erinnerung an Hamza vergeben, in der Jury mitwirken zu dürfen.
Aus den Worten, mit denen Menschen denken und sprechen, ergeben sich politische Programme, Pläne und Taten. Hanau zeigt uns: Das gilt im Guten wie im Schlechten.
Insgesamt wurden daher gestern 14 Preise an Menschen und Institutionen verliehen, die sich gesellschaftlich gegen Rassismus einsetzen ist: Claus Kaminsky, Enissa Amani, Eintracht Frankfurt, Zeina Nassar, Massiv (bürgerlich Wasim Taha), JUZ Kesselstadt, Stadt Rödermark, Münchner Forum für Islam e.V., Daft-Gesundheitszentrum, Susana Santina, Larisa Zurkorlic, Gloria-Sophie Burkandt, Christian Wulff und unsere Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
Hier meine Laudatio an Claus Kaminsky:
Sehr geehrte Anwesende,
Liebe Familie Kurtovic,
es ist mir eine Ehre, heute hier zu sprechen. Nicht etwa, weil der Bundeskanzler Schirmherr dieses Preises ist – worüber ich mich natürlich sehr freue.
Es ehrt, dass Sie mich als würdig erachten, bei diesem Preis, den wir in Erinnerung an Hamza vergeben, mitwirken zu dürfen.
Der Bundespräsident hat am 4. März 2020 bei der Trauerfeier für die Opfer des rechtsextremistischen Anschlags von Hanau hier an diesem Ort seine Rede mit folgenden Worten begonnen:
„Jedes Wort – zu viel und doch zu wenig.“
Vom ehem. Bundespräsidenten Johannes Rau stammt das für mich sehr zentrale Zitat:
„Nichts stärkt das Vertrauen der Menschen mehr als die Übereinstimmung von Wort und Tat.“
Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky soll heute den Hamza-Kurtovic-Award erhalten und diese Zitate kamen mir dazu in den Sinn.
Wie ich finde, hat er es nach dem 19. Februar immer wieder geschafft, die richtigen Worte zu finden: Nicht zu viele, nicht zu wenige, vor allem aber die passenden.
Und aus den Worten, mit denen Menschen denken und sprechen, ergeben sich politische Programme, Pläne und Taten.
Hanau zeigt uns: Das gilt im Guten wie im Schlechten.
Lieber Claus,
bei Dir blieb es nicht nur bei passenden Worten. Es folgten auch die richtigen Taten und Du hast gezeigt, wie ehrliche Hilfe und Einsatz gegen Rassismus aussehen soll.
Ob es um Dein persönliches Engagement für die Hinterbliebenen der Opfer ging oder um das Zentrum für Demokratie und Vielfalt, Du warst immer auch ein Mann der Tat.
Hamza war für Dich – und so hast du es auf seiner Beerdigung gesagt – ein Hanauer Bub!
Es sind leider oft diese Tage im Amt, um die niemand einen beneidet. Doch diese Tage sind es, die einen am Ende auszeichnen.
Deine Worte und Taten in den Tagen, Wochen und Monaten nach dem rassistischen Anschlag vom 19. Februar machen Dich zu einem würdigen 1. Preisträger in der Kategorie Politik.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit