Maßnahmen zum Abbau von Bildungsbenachteiligung sind notwendiger denn je

Neues Jahr, neues Glück? Ja, bitte, aber nicht bei den Bildungschancen. Beim Bildungserfolg sollten wir uns besonders in 2021 nicht auf das Glück verlassen. Wir brauchen nach dem Corona-Jahr in den Schulen mehr individuelle Förderung.

Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat daher für das neue Jahr im Hessischen Landtag einen Antrag zur Verbesserung der Bildungs- und Teilhabechancen von gesellschaftlich benachteiligten Kindern und Jugendlichen eingebracht.

Der Antrag greift Empfehlungen der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e.V. auf, die bereits Anfang August auf die besondere Benachteiligung vieler Kinder aufgrund der Corona-bedingten Schließung von Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe hingewiesen hat.

Zu viele Schülerinnen und Schüler waren in diesem Jahr durch Corona und die Aussetzung des regulären Schulbetriebs sowie wiederholte Quarantäne-Maßnahmen abgehängt. Das gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die von sozialer Benachteiligung aufgrund eines schwierigen häuslichen Umfelds oder fehlender technischer Ausstattung betroffen sind.

Auch wenn Schulen und Lehrkräfte alles versuchen, diese Kinder und Jugendlichen nicht zu verlieren, muss 2021 dringend vonseiten des Kultusministeriums strukturell und konzeptionell nachgearbeitet werden. Die Fehler, die während des ersten Lockdowns im Frühjahr gemacht wurden, dürfen sich nicht wiederholen. Insbesondere längere Abwesenheiten vom Präsenzunterricht müssen unbedingt vermieden würden.

Aber auch die psychologischen und sozialpädagogischen Folgen für Schülerinnen und Schüler dürfen nicht vernachlässigt werden. Mehr Lehrkräfte sind kein Allheilmittel, noch dazu, wenn die versprochenen Stellen überhaupt nicht besetzt werden.

Den Unterrichtsausfall im Jahr 2020 holt man nicht durch einzelne Feriencamps auf. Wir brauchen jetzt einen massiven Ausbau der individuellen Förderung und Unterstützung das ganze Jahr über, damit benachteiligte Schülerinnen und Schüler strukturiert und verbindlich wieder den Anschluss finden.

Die SPD Hessen fordert deshalb, den Sozialindex erstens personell aufzustocken und zweitens die damit verbundenen Stellen ausschließlich nach „schulscharfen“ Kriterien zu verteilen. Zusätzlich wollen wir durch eine Förderpauschale die Träger der örtlichen Jugendsozialarbeit dabei unterstützen, sich auch in den Schulen zu engagieren.